Talem Coffee – Zahlen und Fakten – Dezember 2021

Talem Coffee ist mehr als Kaffeesatz lesen – Zahlen und Fakten, die Sie wissen sollten.

Organischer Fair Trade Kaffee ist eine arbeitsintensive Angelegenheit. Hinter einem genussvollen Kaffee steckt jahrelange, sich wiederholende harte Arbeit. Diese Arbeit sollte uns etwas wert sein, damit unser Kaffee-Genuss auch den Bauernfamilien zusagt, denn wer trinkt gerne bitteren Kaffee? Fair Trade muss mehr als eine Marketing Strategie sein. Nachhaltigkeit und Transparenz sind uns wichtig. Talem Coffee gibt Ihnen einen kurzen Überblick zu den wichtigsten Kaffee-Zahlen und was diese für die Kaffeebauern, aber auch für die Kaffeerösterinnen zu bedeuten haben (Von der Ernte in die Tasse), eine prozentuale Gegenüberstellung (Zahlen in Prozenten) unserer Kostenaufteilung Schweiz – Äthiopien und was das für die Wertschöpfungskette in Äthiopien und für die Kaffeebauern, die Kaffeerösterinnen,  Transporteure u.a. bis hin zu unseren Jugendprojekten des YWCA Äthiopien für junge Frauen und Mädchen bedeutet (Aufwand – Ertrag – Wertschöpfung Total in Äthiopien) und wer alles von Talem profitiert (Wer profitiert?).

Als immer noch sehr junge Freiwilligenorganisation haben wir keine leichte Aufgabe. Talem ist ein kleiner Nischenplayer mit einem besonderen Geschäftsmodell. Wir verstehen uns als soziales Unternehmen im Bio-Kaffee Fair Trade Bereich und Unterstützer von sozialen Projekten für junge Frauen und Mädchen. Wenn wir eine gerechtere Welt haben wollen, braucht es den Fair Trade im Zusammenspiel aller Partner – ein Herzensanliegen von Talem. Vergessen wir nicht, hinter all den nun präsentierten Zahlen stehen immer Menschen, wie beispielsweise die Kleinbauernfamilie von Tigist Mitiku.

Tigist ist Mutter von fünf Kindern. Dieses Jahr haben wir von ihr zum ersten Mal eine kleine Charge Rohkaffee des Specialty Kaffee «Kudhume» importiert.

Durch den im vergangenen Jahr eingeführten Röstkaffee durch Talem haben schätzungsweise 32 Kleinbauern-Familien wie diejenige von Tigist ein faires Einkommen erlangt.

Von der Ernte in die Tasse

Wussten Sie, dass für 1 kg Talem-Röstkaffee unsere äthiopischen Kleinbauern rund 6 kg Kaffeekirschen zu pflücken hatten? Während unseres Talem-Jahres 2020/2021 importierten wir 2’270 kg gerösteten Bohnenkaffee, welche mehr als 200’000 Kaffeetassen für unsere Kaffeegeniesser bedeuten.

Für die Kleinbauern bedeutet dies eine Ernte von 13’400 kg Kaffeekirschen. Auf dem Weg zum Endprodukt von 2’270 kg Röstkaffee verliert diese Ernte ganze 11’130 kg an Fruchtfleisch und Wasser u.a.

Zahlen in Prozenten

Talem-Fair-Trade bedeutet auch, dass wir uns konsequent dazu verpflichtet haben, die Kaffee-Wertschöpfung zugunsten aller Beteiligten im Herkunftsland zu verschieben. Was ja nichts anderes heisst, dass die Kostenaufteilung zwischen den Ländern verlagert wird. Das folgende Bild zeigt auf, wie sich die Wertschöpfungskette in Äthiopien aufteilt, zwischen den Bauern, Rösterinnen u.a., wer wieviel prozentual erhält, besonders im Verhältnis zu den in der Schweiz anfallenden Kosten.

Die Kostenaufteilung zwischen der Schweiz und Äthiopien im Vergleich (linker Kreis: 100% aller Kosten) und der Aufteilung der Wertschöpfung innerhalb Äthiopiens (rechter Kreis: 63% der Kosten in Äthiopien entsprechen 100% der Wertschöpfung innerhalb Äthiopiens, welche auf die verschiedenen Akteure aufgeteilt werden)

Aufwand – Ertrag – Wertschöpfung Total in Äthiopien

Wie  bereits erwähnt, ist Talem ein soziales Unternehmen, welches auf zwei Säulen basiert: Dem Fair Trade Kaffee  und als Unterstützer von sozialen Jugendprojekten für junge Frauen und Mädchen durch die Jugendorganisation YWCA Ethiopia. Dadurch verschiebt sich zusätzlich die erwirtschaftete Wertschöpfung zugunsten Äthiopiens (Berechnungsweise wie oben bei «Zahlen in Prozenten»).

Einen Teil des Gewinns investieren wir in soziale Jugendprojekte für junge Frauen und Mädchen durch die Jugendorganisation YWCA Äthiopien. Dadurch erreichen wir einen Wertschöpfungsanteil von 70% in Äthiopien.

Wer profitiert?

Bei Talem sollen alle profitieren. Bei einer durchschnittlichen äthiopischen Familiengröße auf dem Land von 5,5 Personen pro Haushalt (in der Stadt sind dies 3 Personen p.H.) bedeutet dies, dass 176 Menschen ein faires Einkommen für ihre harte Arbeit erzielt haben. Diese Einkommen gibt den Menschen eine Lebens- und Zukunftsperspektive.

Ein weiteres Beispiel ist das Jugendprojekt: hier profitieren direkt 240 Studentinnen, Schüler und Angestellte. Durch dieses Projekt gibt es aber auch indirekte Nutzniesser. Es sind diejenigen Menschen, welche von diesen Projekten an Wissensvermittlung durch Schulungen (z.B. über sozialer Gerechtigkeit) profitieren. Aus der Erfahrung weiss man, dass schnell einmal über 2000 Menschen von solch initiierten Jugendprojekten profitieren.