Zusammenstehen in Krisenzeiten – ein dringender Aufruf – Mai 2020

Der Verein Talem (kafi@talem.ch) steht in dieser Zeit der COVID-19-Krise, des Klimawandels und der sich abzeichnenden Auswirkungen der Heuschreckeninvasion in Ostafrika der Jugendorganisation «Christliche Vereinigung Junger Frauen» (YWCA) Äthiopiens eng zur Seite.

Ostafrika erlebt seit 2019 bereits die dritte Welle einer riesigen Heuschreckenplage. Äthiopien, Afrikas Staat mit der zweithöchsten Einwohnerzahl, ist zusammen mit den Nachbarländern Kenia und Somalia am schlimmsten davon betroffen, wie BBC News informierte. Laut einem äthiopischen Regierungsbeamten, der die durch die jüngste Invasion in der Amhara-Region im Norden des Landes verursachten Verwüstungen beurteilte, sei das Grundnahrungsmittel Teff – vergleichbar mit unserem Brotgetreide –von den Schädlingen praktisch vollständig vernichtet worden. Dasselbe gelte für Gemüse, Zwiebeln und jegliche verwertbare Grünpflanzen. Der Bericht stellt weiter fest, dass die Insekten in Äthiopien etwa 200’000 Hektar Ackerland und mehr als eine Million Hektar Weideland vernichtet haben. Das entspricht in etwa der doppelten Fläche des Kantons Bern. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) schätzt, dass bereits etwa eine Million Menschen im Land durch den Heuschreckenbefall in den Hunger getrieben worden sind. Zusammen mit den wegen des Coronavirus verhängten Sperren, könnte diese Tatsache verheerende Auswirkungen auf das Armutsniveau im Land haben. Zudem üben die von vielen Ländern verhängten Sperrmassnahmen zur Eindämmung des Covid 19-Virus Druck auf die Lieferketten aus, wodurch die Logistik aus den Fugen gerät. Experten warnen eindringlich vor einer weltweiten Nahrungsmittelknappheit.

Angesichts dieser harten Realitäten schliesst sich der Verein Talem den Bemühungen des YWCA von Äthiopien an, der gegenwärtig Präventionsmassnahmen gegen eine weitere Ausbreitung des CORONA-Virus durchführt, die sich an 10’000 Frauen und Jugendliche in Addis Abeba und Adama im Regionalstaat Oromyia richten. Mehr als 100 Freiwillige leisten Aufklärungsarbeit und führen eine Kampagne zur Verteilung von Hygienematerial durch. Der Verein Talem gewährte dem YWCA CHF 3‘120.- als Nothilfe,  um die laufenden Bemühungen zu verstärken.

Mit dieser Unterstützung werden rund 700 bis 1000 Menschen mit lebensnotwendigen Nahrungsmitteln und Präventionsinformationen versorgt. In Ländern wie Äthiopien ist die Gefahr gross, dass die CORONA-Pandemie vor allem Frauen, die hauptsächlich im informellen Sektor beschäftigt sind und einen durchschnittlichen Lohn von CHF 1.- pro Tag verdienen, in die Arbeitslosigkeit treibt. Der Zugang zum Grundbedarf für ein würdiges Leben wird ihnen dadurch verunmöglicht. In Übereinstimmung mit dem Aufruf des UN-Generalsekretärs Antonio Guterres stellen wir Frauen und Mädchen in den Mittelpunkt unserer Intervention.

Wir sind uns bewusst, dass die CORONA-Pandemie überall auf der Welt grosse Not verursacht. In Ländern wie Äthiopien, das darüber hinaus von den vielfältigen Auswirkungen des Klimawandels und der erwähnten Heuschreckeninvasion in hohem Masse betroffen ist, bedeuten die gesundheitlichen und sozialen Folgen der CORONA-Pandemie jedoch eine zusätzliche gewaltige Herausforderung. Mit dem Engagement unseres Vereins Talem möchten wir die Bemühungen zivilgesellschaftlicher Organisationen wie dem YWCA von Äthiopien aktiv unterstützen, bevor es zu einer Katastrophe kommt.

Jede Hilfe zählt in unserer globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts, auch die Ihre. Lassen Sie uns in dieser Zeit, in der unsere Menschlichkeit auf die Probe gestellt wird, internationale Solidarität zeigen.

Wir freuen uns über Ihre Spende auf das folgende Konto:

Verein Talem, «Solidarität Äthiopien», Zürcher Kantonalbank ZKB, IBAN CH90 0070 0114 8031 7136 8

Um unseren administrativen Aufwand so gering wie möglich zu halten, stellen wir Spendenbescheinigungen für das Kantonale Steueramt nur ab CHF 100.- aus (ausgeführt durch die Stiftung Eckstein der Reformierten Kirchgemeinde Bäretswil). Dennoch werden sämtliche Spenden verdankt.

Herzlichen Dank für Ihre Solidarität!